Dezember 28, 2020 in Minimalismus aussortieren, Minimalismus leben

Minimalismus aussortieren

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Minimalismus aussortieren

Minimalismus aufräumen und vereinfachen

Minimalismus aussortieren ist die Antwort auf die Frage: Was ist für mich persönlich genug? Der chinesische Philosoph Lao Tzu, schrieb:
"Reich ist, wer weiß, dass er genug hat."
Genug - ist ein relatives Konzept. Was für den einen genug ist, ist für den nächsten zu wenig und für einen anderen zu viel. Was ist genug? Fürs Minimalismus aussortieren, aufräumen und Ordnung halten ist es wichtig, für sich selber sein eigenes "genug" zu kennen.
Die meisten von uns würden zustimmen, dass wir genug Essen, genug Wasser, genug Kleidung und genug Unterkunft haben, um unsere Grundbedürfnisse zu befriedigen. Und wenn du auf meinem Kanal bist, weisst du vermutlich bereits, dass du genug Dinge hast. Warum also verspüren wir immer noch den Drang, mehr zu kaufen und zu besitzen?
Schauen wir uns das Wort "genug" ein wenig genauer an. 
Der Duden definiert "genug" als "ausreichend für den Zweck oder zur Befriedigung des Wunsches." 
Und da ist das Problem: Auch wenn wir unsere Bedürfnisse befriedigt haben, gibt es immer noch die Sache mit unseren Wünschen und Begierden. Um die Freude des "Genug" zu erleben, müssen wir uns darauf konzentrieren. Eigentlich ist es ganz einfach: Glück ist das, was man haben will. Wenn unsere Wünsche durch die Dinge, die wir bereits haben, befriedigt werden, gibt es keinen Grund, noch mehr anzuschaffen oder hereinzulassen. Aber Wünsche können lästige kleine Dinge sein; und um sie unter Kontrolle zu bekommen, müssen wir verstehen, was sie antreibt.

Minimalismus Zustand 0

Stellen wir uns vor, wir leben mitten im Nirgendwo, ohne Zugang zu Fernsehen oder Internet und ohne Zeitschriften- oder Zeitungsabonnements. Wir leben einfach, unbeschwert und sind vollkommen zufrieden mit dem, was wir haben. Wir haben es warm, sind gut genährt und sicher vor dem Unwetter. Um es einfach auszudrücken: Wir haben genug. 
Dann, eines Tages, baut eine Familie ein Haus neben uns; es ist größer als unseres und mit mehr Dingen gefüllt. Unser Genug sieht plötzlich nicht mehr nach so viel aus. 
Dann ziehen noch mehr Familien ein, mit allen möglichen Häusern, Autos und Dingen; und wir realisieren: wir haben nie realisiert, wie viel Zeug wir nicht haben! 
Ein Satellitenanschluss bringt uns Fernsehen in hunderte von Kanälen und wir bekommen einen Einblick in das verschwenderische Leben der Reichen und Berühmten. Wir haben immer noch den gleichen Besitz wie vorher - womit wir uns bis zu diesem Zeitpunkt vollkommen zufrieden gefühlt haben -, aber jetzt können wir nicht anders, als uns beraubt zu fühlen.

Mit den anderen mithalten

Was ist passiert? Wir sind dem klassischen Dilemma des "mit den anderen mithalten" zum Opfer gefallen. Plötzlich messen wir unser "Genug" nicht mehr in objektiven Begriffen (also: ist unser Haus ausreichend für unsere Familie?), sondern in relativen Begriffen (ist unser Haus so schön, so groß oder so neu wie das nebenan?). 
Schlimmer noch, das Problem wird dadurch verschärft, dass sich die Messlatte immer weiter verschiebt. Sobald wir es auf ein höheres Niveau geschafft haben, konzentrieren wir uns auf das nächst höhere Niveau. Aber seien wir ehrlich: Es wird immer jemand anderes geben, der mehr hat als wir. 
Das Lustige ist, dass sogar Milliardäre gegen dieses Phänomen nicht immun sind; sie sind dafür bekannt, dass sie versuchen, sich gegenseitig in der Größe ihrer Yachten zu übertreffen. Wenn die Zufriedenheit mit den Dingen selbst auf den höchsten Ebenen unerreichbar ist, was ist dann der Sinn der Sache?
Tatsache ist, dass, sobald wir unsere Grundbedürfnisse gedeckt haben, unser Glück nur noch wenig mit der Menge der Dinge zu tun hat, die wir besitzen. Jenseits dieses Punktes nimmt der Grenznutzen (oder die Zufriedenheit), der sich aus dem Konsum zusätzlicher Güter ergibt, rapide ab; und an dem Punkt, den Ökonomen den "Sättigungspunkt" nennen, wird er sogar negativ. 

Das Problem mit "mehr"

Das ist der Grund, warum "mehr" uns oft nicht zufriedenstellt - und in manchen Fällen sogar weniger glücklich machen kann. Die Überbietung der Verbraucher ist also ein Hütchenspiel; die einzigen Gewinner sind die Unternehmen, die die Waren verkaufen. 
Wir wären tatsächlich glücklichere, entspanntere und zufriedenere Menschen, wenn wir uns ganz davon lösen würden. Und was hilft uns im Minimalismus dabei, das genug eben genug ist? Genügsamkeit und Dankbarkeit.
Eine Haltung der Dankbarkeit zu kultivieren, ist ein Schlüsselprinzip im minimalistischen Lebensstil. Wenn wir die Fülle in unserem Leben erkennen und schätzen, also das, was wir bereits haben, werden wir nicht nach mehr verlangen. Wir müssen uns einfach auf das konzentrieren, was wir haben, und nicht auf das, was wir nicht haben. Wenn wir Vergleiche anstellen wollen, müssen wir sowohl global als auch lokal schauen; wir müssen sowohl nach unten als auch nach oben schauen. Selbst die ärmsten Familien der Ersten Welt sind nach Dritte-Welt-Standards reich. Während wir uns also im Vergleich zu den Wohlhabenderen in unserem eigenen Land benachteiligt fühlen, leben wir im Vergleich zu vielen anderen auf der Welt wie Könige.
Vielleicht bist du unzufrieden, weil dein Haus nur ein Badezimmer hat. Wie unbequem, wenn es besetzt ist und jemand anderes duschen muss! Wie unangenehm, wenn man es mit Übernachtungsgästen teilen muss! Dann empfehle ich dir ein wunderbares Buch: Material World: Ein globales Familienporträt von Peter Menzel. Es zeigte "durchschnittliche" Familien aus aller Welt, fotografiert vor ihren Häusern mit all ihren Besitztümern, die um sie herum verteilt waren. Wenn du dich jemals auch nur ein bisschen beraubt fühlst, oder auf deiner Minimalismusreise stecken bleibst, schlage einfach dieses Buch auf - die meisten Mittelklasse-Europäer werden feststellen, dass sie mehr materielle Güter besitzen als andere Familien der Ersten Welt; und die bescheidensten unserer Behausungen wären Paläste für die Ärmsten. 
 
Es ist wirklich augenöffnend, wie wenig manche Menschen besitzen; in manchen Teilen der Welt sind sogar überdachte Sanitäranlagen eine Seltenheit. Das könnte dir eine neue Perspektive auf deiner Minimalismusreise und deinen relativen "Wohlstand" geben und dir klarmachen, wie glücklich du dich schätzen kannst, überhaupt ein Badezimmer zu haben!
Jetzt, wo wir besser verstehen, wo wir in der Welt stehen (und nicht nur im Vergleich zu Prominenten oder unseren Nachbarn), lasse uns unsere Diskussion über "genug" mit einer kleinen Übung abschließen. Sie ist sehr einfach; alles, was du brauchst, sind Papier und Bleistift (oder eine Notizapp wenn du papierlos bist). Oder noch besser: arbeite gleich mit meiner Zähl - und Inventarapp, dann erhältst du Suchvorschläge und bist schneller und kannst erst noch Tags und Bilder vergeben. 

Selbstexperiment

Wie auch immer, bist du bereit? Danach kannst du mit dem Minimalismus aussortieren und aufräumen starten.
Geh durch dein Haus und mache eine Liste mit allem, was du besitzt. Ich weiß, dass einige nun ungläubig auf die Seite schauen; besonders wenn du neu im Minimalismus bist, aber nein, ich mache keine Witze. Mache eine Liste von jedem Buch, jedem Teller, jeder Gabel, jedem Hemd, jedem Schuh, jedem Laken, jedem Stift, jedem Schnickschnack - kurz gesagt, von jedem einzelnen Gegenstand, der sich in deinem zu Hause befindet. 
Zu schwierig? Ok, versuchen es mit nur einem Zimmer. Immer noch unmöglich? Wie wäre es mit nur einer Schublade. Es ist ziemlich überwältigend, oder? Das ist mit ein Grund vom Minimalismus aussortieren, uns bewusst zu machen, dass wir bereits mehr als genug haben und dringend minimalisieren sollten. Schritt für Schritt Anleitungen und Inspiration dazu, findest du in meinem Buch und Youtubekanal. Im Minimalismus Blog Post Minimalismus leben Tipps habe ich dir zudem eine Starthilfe zusammen gefasst.
 
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Du möchtest dein komplettes Leben minimalisieren und vereinfachen? Minimalismus leben Wohnung? Schritt-für-Schritt-Anleitungen findest du in meinem Dummies Buch und Motivation mit vielen Tipps in meinen YouTube Videos. 




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